„Das Ticket war doch fertig, oder?“ – „Nein, es war noch nicht ready.“
Wenn Dir dieser Satz bekannt vorkommt, bist Du nicht allein. Viele Product Owner erleben, dass ihr Team über denselben Sachverhalt spricht – und trotzdem etwas völlig anderes versteht.
Das Problem: Begriffe wie „fertig“ oder „bereit“ sind mehrdeutig, wenn sie nicht sauber definiert werden. In einem agilen Umfeld, in dem Geschwindigkeit und Klarheit entscheidend sind, kann das enorme Reibungsverluste verursachen.
Genau hier setzen die Konzepte Definition of Ready (DoR) und Definition of Done (DoD) an. Sie schaffen eine gemeinsame Sprache für Dein Team – vom ersten Refinement bis zum Release. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du beide Begriffe richtig einsetzt, typische Fehler vermeidest und damit für Klarheit und Effizienz im Projektalltag sorgst.
Die Definition of Ready beschreibt die Kriterien, die ein Backlog Item erfüllen muss, bevor Dein Team mit der Umsetzung beginnen kann.
Typische Kriterien sind:
Kurz gesagt: Ein Ticket ist „ready“, wenn das Team sofort loslegen kann, ohne noch Fragen oder Blocker zu klären.
Die Definition of Done beschreibt, wann ein Item wirklich abgeschlossen ist. Sie stellt sicher, dass alle Qualitäts- und Abnahmekriterien erfüllt sind.
Beispiele für Kriterien:
„Done“ bedeutet nicht nur, dass etwas „funktioniert“ – sondern dass es vollständig lieferbar ist.
Viele Teams verwechseln DoR und DoD oder haben keine klaren Definitionen. Die Folgen:
Wenn Dein Team dagegen klare Kriterien für Ready und Done hat, entstehen:
Ein SaaS-Team startete regelmäßig mit halbfertigen Tickets. Während des Sprints stellte sich heraus, dass noch Akzeptanzkriterien fehlten. Entwickler mussten nachfragen, Product Owner ergänzen. Am Ende waren die Items nie wirklich abgeschlossen, und der Sprint Review war chaotisch.
Erst als das Team eine klare Definition of Ready festlegte („Keine Stories ohne Akzeptanzkriterien“) und eine Definition of Done ergänzte („Keine Story ohne automatisierten Test abgeschlossen“), verbesserte sich die Lage. Plötzlich waren die Sprints planbarer – und die Qualität der Auslieferungen stieg.
Für Dich als PO bieten DoR und DoD klare Vorteile:
Definition of Ready und Definition of Done sind keine Formalitäten – sie sind die Basis für effiziente Zusammenarbeit im agilen Umfeld. Wenn Dein Team weiß, wann ein Ticket „bereit“ und wann es „wirklich fertig“ ist, vermeidest Du Missverständnisse, sparst Zeit und erhöhst die Qualität.
Fang klein an: Definiere 3 Kriterien für Ready und 3 für Done. Setze sie in Deinem Team um und überprüfe regelmäßig, wie sie wirken. Schon nach wenigen Sprints wirst Du merken: Klarheit ist einer der größten Produktivitäts-Booster.
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Die Definition of Ready (DoR) sorgt dafür, dass ein Backlog Item so vorbereitet ist, dass das Team sofort starten kann. Die Definition of Done (DoD) definiert, wann ein Item wirklich abgeschlossen, getestet und lieferbar ist. Beide zusammen schaffen Klarheit und verhindern Missverständnisse.
Ohne klare Definitionen entstehen Verzögerungen: Stories starten zu früh, Features werden unfertig ausgeliefert. Mit DoR und DoD schafft Dein Team eine gemeinsame Sprache, die die Qualität steigert und die Zusammenarbeit beschleunigt.
Für die Praxis haben sich 3–5 konkrete Kriterien bewährt. Zu viele Regeln führen zu Overhead, zu wenige bringen keine Klarheit. Der Fokus sollte auf überprüfbaren Punkten liegen – zum Beispiel klare Akzeptanzkriterien oder automatisierte Tests.
DoR und DoD werden vom gesamten Team festgelegt – nicht nur vom Product Owner. Nur wenn Entwickler, QA und PO die Kriterien gemeinsam erarbeiten, entstehen Regeln, die akzeptiert und gelebt werden.
Agile Prozesse sind dynamisch. Deshalb solltest Du Deine Kriterien mindestens einmal pro Quartal in einer Retrospektive prüfen. Wenn Dein Team neue Tools, Workflows oder Stakeholder einführt, lohnt sich eine sofortige Anpassung.